Gastroenterologie

Die Gastroenterologie als eine Heilkunde, die sich der Anatomie und Funktion des Verdauungssystems des Menschen bzw. der Organe des Gastrointestinaltraktes in beiden Zuständen - mit und ohne Pathologie widmet. Der menschliche Verdauungstrakt beginnt in der Mundhöhle, der Darmausgang ist der Anus.  

Ärzte, auch Gastroenterologen spezialisieren sich auf Erkrankungen folgender inneren Organe: Speiseröhre (Ösophagus), Magen (Gaster), Dünndarm und Dickdarm, Leber, Gallenblase und Speicheldrüse (Pankreas).

Zu den Erkrankungen genannter Organe des Gastrointestinaltraktes gehören Entzündungsprozesse, Neoplasien bzw. Neubildungen von Körpergeweben, bösartige Tumors, Geschwüren und Infektionen. Solche Funktionsstörungen der inneren Organe des Magen-Darm-Traktes, wie Dyspepsie und Reizdarmsyndrom müssen besonders aufmerksam beobachtet werden und ärztlich behandelt.

Es ist allgemein bekannt, dass 5% der Einwohner Westeuropas von dem Problem der Neubildungen bzw. Tumoren in Dickdarmregionen betroffen sind. Die Vornahme entsprechender Präventionsmaßnahmen (unter Einsatz der endoskopischen Techniken) hat in den letzten Jahren die Situationslage mit der Onkologie-Krankheitsbewältigung wesentlich verbessert.  Das Endoskop ist ein flexibles, dünnes, schlauchförmiges medizinisches Instrument, das in den Gastrointestinaltrakt über den Mund oder den Anus eingeführt wird. An der Endoskop-Spitze ist ein Video-Chip platziert, dank Mikroprozessorsteuereinheit wird auf das Display ein vergrössertes und klares Bild übertragen. Das Endoskop hat einen speziellen Arbeitskanal, über welchen  kleine Instrumente für die Gewebeentnahme (Biopsie), Blutstillung, Tumorentfernung eingeführt werden können. Heute ist die vollständige Spiegelung des Gastrointestinaltraktes möglich. Und dank moderner  Methoden der Schmerzausschaltung bzw. Sedierung verläuft der Prozess absolut schmerzlos.

Vor 10 Jahren war als Methode der Diagnostik auch die Kapselendoskopie eingeführt, die eine besondere Rolle ausgerechnet bei Untersuchungen des Dünndarmes spielt. Mit Hilfe einer in der Kapsel eingebauten miniaturisierten Videokamera ist der gesamte Gastrointestinaltrakt leicht übersehbar. Diese Methode ist auch absolut schmerzlos für den Patienten. Die miniaturisierte Videokamera ist in Form und Grösse einer Medikamentenkapsel (etwa grösser). In der Kapsel sind Videokamera, Blitz, Sender und Batterie einmontiert. Verschluckt der Patient die Videokamera mit einem Schluck Wasser, wandert diese durch die Bewegungen der Darmmuskulatur durch Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm.  In 1-3 Tagen geht die Kapsel mit der natürlichen Stuhlausscheidung, dabei oft unmerkbar für den Patienten, raus.

Heute haben vielen Leute Verdauungsprobleme, die soziale und persönliche Beeinträchtigungen mit sich bringen und  Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten haben. Aber dank moderner Diagnostikmethoden kann man die Ursache  der Erkrankung relativ effizient erkennen und eine geeignete Therapie einsetzten.

Ungefähr 20% der Bevölkerung hat Probleme der Stuhlverstopfung des Darms (Obstipation), Stuhlinkontinenz oder Hämorrhoiden, aber ausgerechnet diese Krankheiten lassen sich konservativ ohne chirurgische Eingriffe behandeln.   Mit der Entwicklung der Manometrie und 3-D Ultraschalluntersuchungen haben heute die Diagnostikmethoden dieser Erkrankungen  einen grossen Fortschritt.

Chronische Darmentzündungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) sowie chronische Hepatitis werden heute auch anders als vor 10 Jahren behandelt. Medikamentöse Therapie ist heute viel mehr wählerisch geworden und gibt daher bessere Resultate der Behandlung dieser gefährlichen Krankheiten.

Bei bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise Karzinom ist ein chirurgischer Eingriff oft unvermeidbar.  Bei der OP-Indikation ist ein Eingriff mit besonderer Vorsicht vorzunehmen.  Daher greift man, allerdings je nach bestehenden Indikationen, öfter und öfter zur endoskopischen Chirurgie.

Nach der OP stellt sich die Frage über die Anwendung der Chemotherapie/Strahlentherapie, dann werden auch Onkologen zu einem Behandlungsteam vernetzt, was eine effektive Bekämpfung onkologischer Krankheiten ermöglicht.